Tech-Podcaster Timo Hetzel, Wirtschaftsjournalist Michael Westerhoff und Medienjournalist Jörg Wagner wollen Mut für die Zukunft machen. Der Vortrag „In Nischen überleben“ will Mut für die Radiozukunft vermitteln. Die Twitterdiskussion im Storify.
Tech-Podcaster Timo Hetzel, Wirtschaftsjournalist Michael Westerhoff und Medienjournalist Jörg Wagner wollen Mut für die Zukunft machen. Der Vortrag „In Nischen überleben“ will Mut für die Radiozukunft vermitteln. Die Twitterdiskussion im Storify.
Das Mißverständnis ist, dass ihr glaubt, dass ich das, was ich vorgestellt habe, für eine gute Entwicklung halte. Ich sage nur, dass ich vermute/fürchte, dass es so kommt.
Kein Missverständnis. Mir war schon klar, dass Du das als Provokation gemeint hast. Und das ist gut so.
Denn nur so wird klar, vor welcher Schlange wir da sitzen. Und das sollte uns helfen zu begreifen, dass wir nicht länger Kaninchen sein dürfen.
Mich hat das nur so angezündet, weil ich das Gefühl hatte: „Das genau müssen wir jetzt aber zu Ende diskutieren!“ und „Warum sitzen die Kollegen hier alle so ruhig und sagen nix?“
Für mich ist klar: Wir „Old-School-Hörfunker“ müssen mehr machen als 08/15 Marketing mit Image-Etiketten wie „Live.Laut.Lässig“. Wir müssen vielmehr (zusätzlich) „journalistisches Marketing“ machen und herausstellen, was uns vom Kommerzradio unterscheidet. Die Hörer müssen den Unterschied hören, fühlen, erklärt bekommen.
Was passiert, wenn man’s nicht macht, kann man bei manchen Lokalzeitungen schon sehen: Sie werden weniger gelesen als das PR- und werbedurchsetzte Anzeigenblatt aus demselben Haus, weil nämlich viele Leser gar nicht mehr kapieren, was eine Lokalzeitung von einem Anzeigenblatt unterscheidet (oder vielleicht auch, weil sie wirklich nichts mehr unterscheidet!).
Da steckt also ein Sack voll Fragen drin: Wie erklärt man dem Hörer, was „uns“ unterscheidet? Braucht es dazu neue Darstellungsofrmen? Welche? Brauchen wir dazu eine neue, transparente journalistische Qualitätssicherung? Wie kann die aussehen? Brauchen wir eine neue Ausbildung? Braucht es zwingend ein fair radio-Modul in jedem Volontariat? ;o) undundund…..
Deshalb: Danke fürs „Zündeln“, Michael.
Hoffe nur, der Funke springt auch noch auf andere über und wir nehmen uns das Thema vielleicht fürs nächste Jahr vor.
Ich diskutiere gerne weiter. Ich begreife nicht, warum die ÖRs nicht mit entsprechenden Optionen vorwärts marschieren. Die produzieren jeden Tag hunderte Minuten Content, strahlen das Zeug einmal aus und dann ist Schluss. Wenn die Stücke alle mal nach Themen sortieren würde, könnte man zahlreiche qualitativ hochwertige Digital-Sender mit entsprechenden Portalen betreiben.
Ich habe das Dienstag ja schon angedeutet. Der hr macht einen Wirtschaftssender, der WDR Sport etc. Kosten sind kein Argument, denn die halten sich in Grenzen.
Eine andere Frage, die ich gern gelegentlich in den Raum werfe: Ist seit der Haushaltsabgabe (ist ja eine Art Steuer) öffentlich-rechtlich produzierter Content nicht creative commons. Oder anders formuliert: Wenn die Stücke nach der Erstausstrahlung kostenlos zur Verfügung steht, können Journalisten daraus qualitativ hochwertige Programme oder Apps oder Portale produziert.
Wenn wir nur noch Bumm-Bumm machen, gehen wir genauso unter wie Verleger. Bumm-Bumm können andere wesentlich besser als wir. Ein pensionierter ÖR-Manager hat mir mal gesagt: Wir können keine Unterhaltung, also sollten wir es doch gleich sein lassen.