Tutzinger Radiotage 2015

21. bis 23. Juni, Akademie für politische Bildung

So geht gutes Erzählen im Radio

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Drei Radiomacher erzählen übers Erzählen. Weil die Hördauer immer weiter sinkt, wird diese Frage immer wichtiger: Wie fesselt man die Menschen mit Worten und Tönen ans Radio? Christian Grasse, Florian Schwinn und Sandra Müller stellen ihre Ansätze bei den #tura15 vor. Ausgerechnet beim Thema Online gehen ihre Meinungen deutlich auseinander.

„Mehr Klang wagen“

Die Leute mitnehmen – das will Christian Grasse mit kreativem und besonderem Erzählen hinbekommen. Der gute Klang und die Ästhetik kommen ihm im Radio des 21. Jahrhunderts oft zu kurz. Christian findet: Das Radio läuft dem Internet hinterher, weil das Netz einfach schneller ist. Sein Vorschlag: back to the roots.
Christian Grasse, freier Journalist bei Deutschlandradio Kultur

„Vielleicht muss man auch mal irgendeine Welle zumachen“

Der Radiomacher muss eine Stimmung herstellen, eine passende Atmosphäre schaffen, meint Florian Schwinn. Die Hörer wollen überrascht werden: „Ich hätte gerne, dass die Leute rausgehen wie ein Sportreporter und wirklich vor Ort sind.“ Schwinn sieht die Digitalisierung des Radios kritisch und bezeichnet sie als Rationalisierung.
Florian Schwinn, freier Journalist beim Hessischen Rundfunk

„Netz als Chance aus dem linearen Gefängnis rauszukommen“

Keine geschriebenen Texte vortragen, sondern reden, wie man redet – das ist die Devise von Radiojournalistin Sandra Müller. Sie wirft dem deutschen Radio mangelnden Mut vor „echt zu erzählen“ und persönlich zu sein. Sandra wünscht sich in Zukunft mehr Sounds und mehr Geräusche statt langweiliger Aufsager. Die Onlinewelt ist ihrer Meinung nach eine Chance für liebevoll gestaltete Produktionen.
Sandra Müller, freie Journalistin beim SWR

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