.@radiomachen Interessant wäre: Was unterscheidet die #tura15-Diskussionen von #tura12 oder früher? Gibt es irgendwo deutliche Fortschritte?
— Marc Krueger (@kollege) June 22, 2015
„10 Thesen über die Zukunft des Journalismus“ – beinahe täglich ploppen in meinem Social-Stream derartige Beiträge auf. Meist hinterlässt ihre Lektüre ein recht destruktives Gefühl („Hat ja eh alles keinen Sinn“), etwas Neues enthalten sie selten.
Im Twitterstream der Radiotage stellte sich die Frage: Ist es bei den Radiotagen ähnlich? Diskutieren wir dort die immer gleichen Dinge und drehen uns am Ende im Kreis? Hier der Versuch eine Antwort zu finden – bei denjenigen, die schon einige Male dabei waren.
@radiomachen @kollege würde mich auch interessieren….. Auf der Stelle treten vs. weiterentwicklung #tura15
— Nadine Lindner (@ostwestkonflikt) June 22, 2015
Inge Seibel, Mitglied im Orgateam der Radiotage, sieht klare Veränderungen im Laufe der vergangenen Jahre. Die Themen kommen zwar wieder, wir reden allerdings anders über sie:
#Rückblick #Wort #Recherche #Teilen
Diese Kontinuitäten sind auch für Timo Fratz von Radio Bielefeld sehr offensichtlich. Was aber nichts schlimmes sein muss:
#DigitaleZukunft #SocialMedia #Veränderungen #StudiVZ
Für den Medienwissenschaftler Prof. Axel Buchholz ist auch ganz offensichtlich, dass das Netz in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden ist – im Prinzip Jahr für Jahr. So gesehen also auch hier eine Kontinuität. Aber er sieht deutliche Veränderungen was die Umsetzung der Diskussionen in der Praxis angeht.
#Ausprobieren #BegleitendeBerichterstattung #Ernsthaftigkeit #Atmosphäre
Auch für Patrick Gerhardus von Sunshine Live ist klar: Die Themen wiederholen sich, allein schon deshalb, weil die mediale Entwicklung sie uns vorgibt. Ein „im Kreis drehen“ sieht er aber nicht.
#Facebook #Weiterentwicklung #Dranbleiben
Die digitale Entwicklung scheint uns RadiomacherInnen den Takt vorzugeben. Bitter dabei: Wir sind offenbar immer diejenigen, die hinterher stürzen, nicht diejenigen, die Dinge mit entwickeln. Woran liegt das? Online leben, das ist ja für Schiwa Schlei die Voraussetzung, um im Netz die richtige Strategie zu entwickeln und neue Formate zu entwickeln. Und im Workshop rund ums Erzählen ist klar geworden, dass wir Radiomacher uns mehr auf das besinnen sollten, was wir können: Audio! Frei nach dem alten Motto der Radiowerbung: Geht ins Ohr, bleibt im Kopf. Vielleicht müssen wir nicht nur mehr „online“ leben, sondern auch einfach mehr „Radio“ leben?
Zumindest ersteres scheint immer besser zu klappen, glaubt Inge Seibel.
#keineAngstvorFacebook #Selbstverständlichkeit
Es scheint also ein bißchen voran zu gehen. Aber klar ist: Wir werden auch nächstes Jahr wieder über soziale Medien reden. Wer weiß, wie Facebook bis dahin wieder die Algorithmen geändert hat. Oder welches Netzwerk dann wieder neu auf dem Markt ist.
Im Kreis drehen wir uns nicht. Wir eilen im Laufschritt den Entwicklungen hinterher.